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Szenische Lesung mit Musik bei Kaffee und Kuchen

„Ich bin in Theben geboren, wenn ich auch in Elberfeld zur Welt kam im Rheinland. Ich ging bis elf Jahre zur Schule, wurde Robinson, lebte fünf Jahre im Morgenlande, und seitdem vegetiere ich“. So beschreibt Else Lasker-Schüler als Fünfzigjährige ihr Leben. Sie war, lange vor Madonna, die erste Performance-Künstlerin. Im August 1914 wurde sie wegen ihrer Aufmachung in München viermal auf der Straße verhaftet. Für Bayern jedenfalls ergriff sie Vorsichtsmaßnahmen: Sie schmückte ihr turbangekröntes Gewand patriotisch mit einem deutschen Fahnenband und schaffte sich zusätzlich eine Schärpe an in den königlich-bayerischen Farben blau-weiss. Kein Wunder, dass ihr in ihrer Heimatstadt Wuppertal überwiegend Ablehnung oder nur halbherzige Anerkennung zollte, sogar bis heute: Ein Frau, die sich für freie Verhütungsmittel und die freie Liebe und zugleich für die Abschaffung des Abtreibungsparagrafen 218 einsetzte. Sören Kirkegaard über Lasker-Schüler: „Was ist ein Dichter? Ein unglücklicher Mensch, der tiefe Qualen in seinem Herzen birgt, dessen Lippen aber so geformt sind, dass, indem der Seufzer und der Schrei über sie ausströmen, sie klingen wie eine schöne Musik.“
Zusammenstellung: Brigitte Döring
Mit Andrea Gerhard und Gästen
Hutkasse: 5,- Euro wäre nett, bleibt aber freiwillig


Eintritt frei

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