Zum 50. Todestag: Marie Luise Kaschnitz 1901 bis 1974
Marie Luise Kaschnitz, geborene von Holzing-Berstett, wuchs in einer adligen Offiziersfamilie in Potsdam und Berlin auf. Sie hatte zwei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder.
Bezüge zu ihrer Kindheit, die sie anscheinend eher als belastend und leidvoll als glücklich erlebt hat, gibt es viele in ihrer Dichtung. Heimat findet sie während des 1. Weltkrieges im badischen Dorf Bollschweil. Nach dem Abitur macht sie in Weimar eine Ausbildung zur Buchhändlerin, arbeitet anschließend in Rom, wo sie ihren zukünftigen Mann, den Archäologen Guido von Kaschnitz-Weinberg kennenlernt.
Zwei große Einschnitte verändern Form und Inhalt ihrer Literatur: der zweite Weltkrieg und der Tod des Ehemannes 1958.
Ihr Ton wird spröder, karger, aber auch leidenschaftlicher. Mit ihren Nachkriegsgedichten wird sie berühmt, erhält 1955 den Georg-Büchner-Preis.
Bedrohung
Die ihre Häuser ohne Fenster bauen
Kein Lichtschein nachts
Weil Lichtschein Gefahr bedeutet
Die ihre Ohren verstopfen
Ihre Augen nach innen drehen
Weil sehen und hören
Gefahr bedeutet
Die nicht ja sagen nein sagen
Weil ja-sagen Neinsagen Gefahr bedeutet
Sie bleiben am Leben
Zusammenstellung: Andrea Gerhard
Hutkasse: 5,- € wäre nett, bleibt aber freiwillig
Eintritt frei
Danke an unsere Unterstützer:innen
Das Veranstaltungsprogramm der Kofferfabrik wird unterstützt von unseren lieben Gästen & Spendern sowie dem Kulturreferat der Stadt Fürth. Herzliches Dankeschön!